Burg Falkenstein
Spuren deutscher Rechtsgeschichte
Deutschland, Sachsen-Anhalt
Galerie Burg Falkenstein
Burg Falkenstein
Hoch über der Selke, inmitten des Europäischen Naturschutzgebietes, erhebt sich auf einem Bergsporn die Burg Falkenstein.
1120 taucht Burchard von der Konradsburg erstmals als Herr zu Falkenstein auf, seit 1155 führen die Falkensteiner in den Quellen den Grafentitel.
Um 1200 erlangten sie die Vogtei über das Reichsstift Quedlinburg.
Graf Hoyer förderte zu Beginn des 13. Jh. den Rechtskundigen Eike von Repgow. Daran knüpft offenbar die Legende, Eike habe seinen „Sachsenspiegel“ auf dem Falkenstein verfasst.
Nach Erlöschen der Falkensteiner 1334 übernahmen die Herren von der Asseburg 1437 die Anlage mit allen Besitzungen. Ihre intensive Bautätigkeit im 15.-17. Jh. wahrte jedoch den mittelalterlichen Grundcharakter der Burg. Im 19. Jh. erhielten die nunmehrigen Grafen von der Asseburg-Falkenstein die Würde eines preußischen Hofjägermeisters. In ihrem Auftrag gestaltete der Hofbaumeister der Hohenzollern, Friedrich August Stüler, einige Innenräume im Stil der „Babelsberger“ Neogotik. Nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprechend, entfernte man im 20. Jh. diese Fassung wieder.
Heute beherbergt die Burg ein Museum. In den letzten Jahren wurden viele Räume aufwendig restauriert und in ihren originalen Zustand zurückversetzt. Genannt seien hier der Rittersaal mit der reich gedeckten Tafel, die voll funktionstüchtige „alte Küche“, die Herrenstube mit dem Pleyel-Hammerflügel, die Burgkapelle mit ihren einmaligen hochmittelalterlichen Glasfenstern und der kleinen Schrankorgel.
Die heute wieder in altem Glanze erstrahlenden Königszimmer im Erdgeschoss, nach Plänen von F. A. Stüler, dienen auch als Standesamt.
Mit dem Sachsenspiegel und seiner europäischen Wirkung befasst sich eine Dauerausstellung in der Burg. Dieses Rechtsbuch entstand um 1220/35, wahrscheinlich im nordöstlichen Harzraum. Es beeinflusste im Zusammenhang mit dem Magdeburger Stadtrecht vor allem die rechtliche Entwicklung des osteuropäischen Raumes. Bis zum heutigen Tage finden sich seine Spuren im gültigen Gesetzeswerk.
Seit geraumer Zeit wird auf der Burg Falkenstein auch wieder die über viertausend Jahre alte Kunst der Falknerei betrieben. Ein erfahrener Falkner zeigt seine Kunst täglich von April bis Oktober dem staunenden Publikum. Die Burg bietet für alle Besucher ein reichhaltiges Programm.
Für große und kleine Feiern und für eine Rast lädt das ganze Jahr über die Burggaststätte „Krummes Tor“ zum Verweilen ein.
Tel.-Nr. 034743 / 62 012
Burg Falkenstein
Burg Falkenstein 1, 06543 Falkenstein/Harz, Deutschland